© SHG „Einfühlsam“ Marienberg 2023
Mein Name ist Solveig Ramm-Plutzkat. Geboren und aufgewachsen bin ich in der ehemaligen DDR. Ich war ein zartes und eher introvertiertes Kind und meine Oma nannte mich “die Winzige”. Meine Kindheit war glücklich und doch fühlte ich schon damals, dass ich irgendwie “anders” - nicht wie meine Freunde so unbeschwert und sorglos - war. Ich schloss die Oberschule mit sehr guten Ergebnissen ab, aber ich war nicht zufrieden, Ehrgeiz hatte ich schon immer. Egal, wo es mich auch hin trug, ich wollte immer alles bestmöglich machen und den Mens chen dabei helfen, sich selbst zu erkennen und Dinge zu vereinfachen.
Ich erlernte einen Beruf, in dem ich ständig mit vielen Menschen zu tun hatte - ich therapierte mich sozusagen selbst, ohne dass ich mir dessen damals bewusst war. Denn eigentlich meide ich auch heute noch Menschenansammlungen, aber ich habe gelernt damit umzugehen. Meine berufliche Laufbahn führte mich quer durch ganz Deutschland, ich lebte auf dem Land und in der Großstadt. All diese Erfahrungen machten mich auch zu dem Menschen, der ich heute bin, und obwohl es manchmal nicht einfach und ich größtenteils allein war, ich bin stolz auf mein Leben! Zu meiner Familie gehören mein Mann, meine Tochter und mein Sohn. Sie sind das Zentrum meines Lebens. Als meine Tochter in die Pubertät kam und die Veränderungen dabei nicht als Motor annahm, sondern in die Depression ging, konnte ich ihr nur ohnmächtig und tatenlos zusehen, wie sie sich selbst zerstörte. Sie ist ebenfalls ein sehr feinfühliger Mensch und hat viel zu viel um sich herum wahrgenommen, dessen angenommen und als “ihres” betrachtet. Für mich war klar, dass ich ihr irgendwie helfen musste - das konnte ich seit meiner Kindheit schon gut. Anderen helfen und sie versuchen zu “heilen”... Meine Cousine, die sich unter anderem mit alternativen Heilmethoden beschäftigt und selbst auch hochsensibel ist, brachte mich auf die Idee, mich mit dem Thema eingehender zu beschäftigen. Ich las Bücher, stöberte im Internet und kaufte etliche Zeitschriften. Es war eine Offenbarung! Ich entdeckte so vieles an mir -wieder-, das zwar unbewusst schon immer in mir schlummerte, aber ich bisher weder Ahnung noch einen Namen dafür hatte. Die Puzzleteile fielen wie von selbst an die richtigen Stellen und ergaben plötzlich ein völlig neues und doch so bekanntes Bild! Während meiner Recherchen habe ich festgestellt, dass das Thema “Hochsensibel” noch nicht hinreichend erforscht ist und es - gerade hier im Erzgebirge, meiner Heimat - noch viel zu wenig bekannt und im Bewusstsein ist. Es ist mir ein inniges Bedürfnis, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass es auch schon Kinder gibt, die sich anders fühlen. Die Selbsthilfegruppe soll eine Plattform und Inspiration für all diejenigen sein, die sich angesprochen fühlen und sich mit einbringen möchten, das Leben mit Betroffenen zu verstehen und neue Perspektiven zu eröffnen.
Foto: Caterina Mehner
© SHG „Einfühlsam“ Marienberg 2020
Mein Name ist Solveig Ramm-Plutzkat. Geboren und aufgewachsen bin ich in der ehemaligen DDR. Ich war ein zartes und eher introvertiertes Kind und meine Oma nannte mich “die Winzige”. Meine Kindheit war glücklich und doch fühlte ich schon damals, dass ich irgendwie “anders” - nicht wie meine Freunde so unbeschwert und sorglos - war. Ich schloss die Oberschule mit sehr guten Ergebnissen ab, aber ich war nicht zufrieden, Ehrgeiz hatte ich schon immer. Egal, wo es mich auch hintrug, ich wollte immer alles bestmöglich machen und den Menschen dabei helfen, sich selbst zu erkennen und Dinge zu vereinfachen.
Ich erlernte einen Beruf, in dem ich ständig mit vielen Menschen zu tun hatte - ich therapierte mich sozusagen selbst, ohne dass ich mir dessen damals bewusst war. Denn eigentlich meide ich auch heute noch Menschenansammlungen, aber ich habe gelernt damit umzugehen. Meine berufliche Laufbahn führte mich quer durch ganz Deutschland, ich lebte auf dem Land und in der Großstadt. All diese Erfahrungen machten mich auch zu dem Menschen, der ich heute bin, und obwohl es manchmal nicht einfach und ich größtenteils allein war, ich bin stolz auf mein Leben! Zu meiner Familie gehören mein Mann, meine Tochter und mein Sohn. Sie sind das Zentrum meines Lebens. Als meine Tochter in die Pubertät kam und die Veränderungen dabei nicht als Motor annahm, sondern in die Depression ging, konnte ich ihr nur ohnmächtig und tatenlos zusehen, wie sie sich selbst zerstörte. Sie ist ebenfalls ein sehr feinfühliger Mensch und hat viel zu viel um sich herum wahrgenommen, dessen angenommen und als “ihres” betrachtet. Für mich war klar, dass ich ihr irgendwie helfen musste - das konnte ich seit meiner Kindheit schon gut. Anderen helfen und sie versuchen zu “heilen”... Meine Cousine, die sich unter anderem mit alternativen Heilmethoden beschäftigt und selbst auch hochsensibel ist, brachte mich auf die Idee, mich mit dem Thema eingehender zu beschäftigen. Ich las Bücher, stöberte im Internet und kaufte etliche Zeitschriften. Es war eine Offenbarung! Ich entdeckte so vieles an mir -wieder-, das zwar unbewusst schon immer in mir schlummerte, aber ich bisher weder Ahnung noch einen Namen dafür hatte. Die Puzzleteile fielen wie von selbst an die richtigen Stellen und ergaben plötzlich ein völlig neues und doch so bekanntes Bild! Während meiner Recherchen habe ich festgestellt, dass das Thema “Hochsensibel” noch nicht hinreichend erforscht ist und es - gerade hier im Erzgebirge, meiner Heimat - noch viel zu wenig bekannt und im Bewusstsein ist. Es ist mir ein inniges Bedürfnis, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass es auch schon Kinder gibt, die sich anders fühlen. Die Selbsthilfegruppe soll eine Plattform und Inspiration für all diejenigen sein, die sich angesprochen fühlen und sich mit einbringen möchten, das Leben mit Betroffenen zu verstehen und neue Perspektiven zu eröffnen.